Unsere Entdeckungsreise durch die Niederlande!

"Het is beter een mijl te reizen dan duizend boeken te lezen."

Na könnt ihr holländisch? Nein? Ich auch nicht, aber mit ein wenig Konzentration kann man sich vielleicht einige Wörter und Sätze dennoch ganz gut ins Deutsche übersetzen. Ich persönlich finde die Sprache der Niederländer einfach nur herzallerliebst und kläre euch natürlich über die Bedeutung des Sprichwortes am Ende meines Reiseberichtet noch auf.

Ich freue mich, dass ich euch von unserer Flusskreuzfahrt auf dem Rhein im November 2019 berichten kann. Mit 25 Reisegästen startete unser Reisebus mit mir als Reisebegleitung und 2 großen Blechen frischgebackener Muffins im Gepäck gen Westen, genaugenommen zuerst einmal nach Köln.

In Köln hatten wir vor der Einschiffung noch etwas Zeit, um uns den Kölner Dom anzusehen. Der Kölner Dom ist ein beeindruckendes Bauwerk. Er wurde im Jahr 1248 begonnen und erst 1880 vollendet, nach mehr als 600 Jahren Bauzeit! Heute ist er das meistbesuchte Wahrzeichen Deutschlands mit mehr als sechs Millionen Besuchern pro Jahr. Nicht ohne Grund, denn auch bei unserer Reisegruppe hinterließ der Dom einen ehrfürchtigen Eindruck.

Nach diesem ersten Highlight wurden wir herzlich an Bord der AROSA begrüßt.
Die AROSA ist eine der renommiertesten Flusskreuzfahrtlinien Europas und wir wurden nicht enttäuscht. Das Schiff war luxuriös und bot allen Komfort, den man sich für eine entspannte Reise wünscht. Die Crew war äußerst aufmerksam und sorgte dafür, dass wir uns rundum wohl fühlten. Ein großer Vorteil daran, dass die kleinen Schiffe der AROSA-Flotte gerade einmal eine maximale Passagierauslastung von 100 bis maximal 300 Gästen aufweisen, ist das dadurch eine intime, gemütliche und fast familiäre Atmosphäre entsteht.
Die Crew kann sich individuell um die Wünsche und Bedürfnisse der Gäste kümmern und alles wirkt bis ins kleinste Detail sehr ungezwungen und persönlich. So zum Bespiele wusste der nette Frühstückskoch bereits am zweiten Tag, dass ich mein Omelett gern ohne Pilze esse.

Während unserer Fahrt auf der AROSA konnten wir auf dem Sonnendeck die wunderschöne Landschaft entlang des Rheins in vollen Zügen genießen. Das Schiff fuhr langsam und wir hatten immer genügend Zeit, um die malerischen Städte, Schlösser, Burgen und Weinberge entlang des Flusses zu bewundern.

Die ersten Tage führten uns nach Rotterdam, die zweitgrößte Stadt der Niederlande und eine der wichtigsten Hafenstädte Europas. Die Stadt hat eine einzigartige und vielfältige Architektur, die aus einer fast absurden Mischung aus hoch modernen und althistorischen Gebäuden besteht. Egal wo man seinen Blick entlang schweifen lies, irgendwo blieb er immer etwas überrascht hängen. In der Markthalle von Rotterdam unternahmen wir eine wahrhaftige kulinarische Entdeckungsreise. Man findet hier eine Vielfalt an frischen Produkten und exotischen Gerichten. Wir probierten uns durch die Stände und genossen das bunte Treiben der Markthalle.

Hierzu möchte ich euch ein sehr lustiges Erlebnis, welches sich in der Markthalle zugetragen hat nicht vorenthalten: Bevor wir die Markthalle mit unserer betagten Senioren-Reisegruppe betraten, ermahnte ich meine Reisegäste lautstark die Drehtüren im Eingangsbereich nur nacheinander und nicht alle gleichzeitig zu betreten. Vielleicht war es mein siebter Sinn oder die Tatsache, dass man seine Leutchen nach einigen gemeinsamen Busreisen mittlerweile schon etwas kennt aber beim Anblick der gläsernen, ziemlich engen Drehtüren, ahnte ich Böses. Doch ohne, dass ich es hätte verhindern können, (vielleicht haben die Mägen unserer Reisegäste zu laut geknurrt bei den köstlichen Gerüchen, die aus der Markthalle drangen) aber natürlich kam es, wie es kommen musste: Sämtliche Senioren schoben sich mit einmal in die Drehtür und ihr könnt es erraten: Sie blieben stecken!

Es war ein so amüsanter Anblick, dass selbst sämtliche Passanten um uns herum lautstark mitlachen mussten. Schließlich wurden sie alle wieder vom hiesigen Sicherheitspersonal der Markthalle befreit und haben später Zuhause sicher für den einen oder anderen Lacher beim Berichten dieses lustigen Erlebnisses gesorgt.

Am nächsten Tag wurden so einige Bildungslücken geschlossen, denn wir erlebten eine wirklich sehr informative und lehrreiche Stadtführung durch Den Haag, die drittgrößte Stadt der Niederlande und Regierungssitz des Landes. Die Stadt ist bekannt für ihre historischen Gebäude, Museen und Kunstgalerien. Ein Highlight von Den Haag ist der Binnenhof, ein beeindruckendes gotisches Gebäude, das den Sitz des niederländischen Parlaments und der Regierung beherbergt. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Friedenspalast, der Sitz des Internationalen Gerichtshofs. Der Friedenspalast ist ein beeindruckendes Beispiel für neoklassizistische Architektur.

Nach unserem Besuch in Den Haag haben wir noch einen Abstecher zum nahegelegenen Nordseestrand von Scheveningen unternommen. Der Strand ist einer der bekanntesten und meistbesuchten Strände der Niederlande und wir haben bei einem entspannten Strandspaziergang die frische Meeresluft genossen.

Am nächsten Tag schipperten wir weiter in Richtung Amsterdam, wo wir bei einem Ausflug die malerische Dörfer Edam und Volendam besuchten, Poffertjeskraam (kleine, fluffige Pfannkuchen) aßen und als Highlight des heutigen Tages in eine holländische Käserei einkehrten. Hier durften wir nicht nur verschiedene Käsesorten probieren, sondern auch sehen, wie der Käse auf traditionelle und altbewehrte Weise hergestellt wird.

Unser letzter Tag in Amsterdam war wirklich unvergesslich. Wir unternahmen eine Stadtrundfahrt durch die engen Gassen der Stadt und sahen einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten, darunter den Dam-Platz und das königliche Schloss, bewunderten die historischen Gebäude und Kanäle und genossen die entspannte Atmosphäre der Stadt. Am Abend erlebten wir dann noch eine wunderschöne Grachtenfahrt auf den Kanälen Amsterdams. Die beleuchteten Brücken und Gebäude schimmerten im Dunkeln und verliehen der Stadt eine ganz besondere Magie.
Insgesamt war es eine wunderbare Reise, die uns viele unvergessliche Eindrücke bescherte.

Ach, da war ja noch etwas… Konntest ihr das niederländische Sprichwort vom Anfang übersetzen?

"Het is beter een mijl te reizen dan duizend boeken te lezen."

Es bedeutet: Es ist besser, eine Meile zu reisen als tausend Bücher zu lesen."

Du weißt natürlich seit deiner Kindheit, dass die Niederländer viel Fahrrad fahren, sehr guten Käse produzieren und angeblich alle Holzschuhe an den Füßen tragen. 
Glaube mir, ich habe während meiner Reise definitiv mehr Turnschuhe als Holzschuhe gesehen und festgestellt, dass die Niederlande so viel mehr zu bieten hat, als ich es mir bisher vorzustellen vermochte. In diesem Sinne: Glaub nicht alles was ihr lest und hört und besucht dieses faszinierende Land doch einfach einmal selbst. Ich für meinen Teil, war definitiv nicht das letzte Mal in unserem eigentlich so nahen und wunderschönen Nachbarland und sage „Tot de volgende keer" (Bis zum nächsten Mal)